Das Schlachtfeld


15 Kilometer südlich von Brüssel liegt das Dorf Waterloo. Damals gehörte diese Region noch zu den Niederlande. Noch im 17. Jahrhundert war Waterloo nur ein kleiner Weiler im Schatten des riesigen Waldes von Soignes.

Durch Waterloo führt die gut ausgebaute Strasse von Brüssel nach Charleroi. Im Zentrum des kleines Dorfs findet sich die 1690 gebaute königliche Kapelle, der neubarocke Ausbau zur heutigen Kirche erfolgte erst nach der Schlacht, und ihr gegenüber liegt die L'auberge Bodenghien. Das Gebäude aus dem Jahr 1752 wurde 1771 zu einem Gasthaus. Aufgrund seiner Lage machte der britische Generalstab das Gebäude zum Hauptquartier für den Herzog von Wellington.

Nach gut vier Kilometern liegt an der Strasse die kleine Ansiedelung Mont-Saint-Jean mit einer Kreuzung und einem Bauernhof. Von der Kreuzung führt eine Straße in südwestlicher nach Nivelles.

Bereits im Mittelalter diente die Mont-Saint-Jean-Farm als Krankenhaus, da die Familie De Wasseige sie dem Johanniterorden gespendet hatte.

In dieser Zeit erhielt die Farm ihren Namen und ein Malteserkreuz, das Symbol des Johanniterordens, wurde in einen Stein gemeißelt, der ursprünglich über dem Eingangstor der Farm platziert war. 1654 wurde der Hof an die Familie Boucquéau verpachtet, und einer seiner Nachkommen war noch 1815 zur Zeit der Schlacht von Waterloo.

Die Farm erlebte ihre erste große Schlacht im Jahr 1705, als der Herzog von Marlborough von Mont-Saint-Jean abreiste, um die französische Armee in der Nähe von Overijse anzugreifen. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1719 .Der Innenhof wurde erst 1765 geschlossen. Erst 1775 wurde die Straße nach Brüssel, die bis dahin östlich der Farm verlief, an ihre heutige Position verlegt. Dies ist ein wichtiges Detail, da noch nicht auf allen Karten die Verlagerung der Straße verzeichnet war.

Bleibt man auf der Straße nach Charleroi, befindet sich keinen Kilometer entfernt am Ende eines kleinen Hügels der Nachbarhof La Haye Sainte.

Folgt man der Straße nach Süden, erreicht man nach einem kleinen Anstieg und gut einem Kilometer das ehemalige Gasthaus „Belle-Alliance (Schöne Verbindung).

Bleibt man auf der Straße, erreicht man nach 2,5 Kilometer den Bauernhof Le Caillou. Le Caillou wurde 1757 erbaut. Im Sommer 1815 wurde der Hof mit seinem 4 Hektar großen Obstgarten von seinem 78-jährigen Eigentümer Henry Jérôme Boucquéau betrieben. Am Vorabend der Schlacht von Waterloo ließ General Bertrand, der Adjutant des Kaisers, Napoleons Hauptquartier auf dem Bauernhof Le Caillou einrichten.

Westlich von La Belle Alliance, an der Straße nach Nivelles, liegt das große Anwesen Hougomont. Im Jahr 1474 kaufte der Johanniterorden (später Malteserorden) das Wald und Gelände.

Auf dem Grundstück war offenbar ein Gebäude errichtet worden, das 1536 an Pierre du Fief, Generalstaatsanwalt des Rates von Brabant, verkauft wurde, der das Grundstück anschließend erheblich vergrößerte. 1562 ging das Anwesen in den Besitz von Pierre Quarré über und blieb bis 1637 im Besitz der Familie Quarré, als es von Arnold Schuyl, Lord von Walhorn, gekauft wurde. Um diese Zeit wurde das heutige Gebäude errichtet.

Nach 1671 ging Hougoumont in den Besitz von Jan Arrazola de Oñate über, dem Kammerherrn der Erzherzöge Albert und Isabella. Es blieb in den Händen dieser Herren von Gomont und Tiberchamps, bis Jan-André Arrazola de Oñate 1791 im Alter von 73 Jahren kinderlos starb. Seine Frau heiratete erneut Phillipe Gouret de Louville, einen Major im Dienst Österreichs.

Ridder de Louville lebte 1815 nicht im Schloss, sondern überließ die Leitung Antoine Dumonceau, der einen prächtigen französischen Garten anlegte.

Östlich von La Haye Sainte liegt der Bauernhof Papelotte. So wie La Haye Sainte ist Papelotte ein typischer Bauernhof der Region. Der markante Turm über dem Haupteingang der Anlage wurde erst später errichtet.

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